Geschichte
Verein:
Am 08. August 1949 vereinigten sich die Sportgemeinschaften aus Marbach „Jahn Marbach“ und Schellenberg „Vorwärts Schellenberg“ zur „Vereinigten Spielgemeinschaft „49“ Marbach/Schellenberg“. Damit konnte das hohe Spielniveau der Fußballspieler erhalten bleiben. Doch nicht nur Fußball konnte man bei den Vereinigten spielen:
Wer kann noch einiges aus den Gründerjahren und den 60ziger bis 90zigern der VSG erzählen? Es muss nicht immer nur Fußball sein.
Fußball
Am 26.April 1927 trafen sich elf junge Freunde im Gasthaus "Grüner Wald", die zusammengekommen waren, um eine Jugendmannschaft und damit die erste Fußballmannschaft in Marbach, zu gründen. Sie gaben sich den Namen "Jahn-Marbach". Initiator war Erich Schubert, genannt Lasch. Zu ihm gehörten unter anderem Erich Haase, Hans Köhler, Walter Seifert, Bruno Gründig, Erich Franke und Alfred Stöhr. Einige Marbacher spielten bereits seit einigen Jahren bei "Vorwärts Schellenberg".
In der ersten Zeit wurde wegen des noch im Bau befindlichen Marbacher Sportplatzes auf dem Sportplatz in Schellenberg (hinter dem alten Rathaus) gespielt. Nach der Fertigstellung des Sportplatzes 1929/30 bildeten sich in Marbach eine erste und zweite Männermannschaft. Im Spieljahr 1934/35 wurde der Aufstieg von der 2. Kreisklasse in die 1.Kreisklasse geschafft, diese entsprach territorial der jetzigen Bezirksklasse. In den Jahren 1936 bis 1938 war die erste Mannschaft in Hochform. In ihr spielten unter anderem die noch heute bekannten Sportfreunde Heinz Scholz, Kurt Franke, Herbert und Georg Zenker. Heiß umkämpfte Spiele gegen Frankenberg und Euba wird wohl keiner so schnell vergessen.
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Der 2. Weltkrieg hatte, wie überall, auch in den Reihen unserer Fußballer erhebliche Spuren hinterlassen. Beherzte Sportfreunde waren es, die sofort 1945 die Fußballstiefel wieder schnürten und am 12.08.1945 das erste Spiel gegen Leubsdorf austrugen, wo die Marbacher mit 8:1 das bessere Ende für sich entscheiden konnten. Bis Jahresende wurden noch 20 Spiele bestritten. Anfang 1946 nahm Walter Seifert, der schon 1927 in der Gründermannschaft im Tor stand, die Geschicke der Abteilung Fußball in die Hand und der Spielbetrieb lief organisiert ab. Am 5. Mai 1946 wurde das erste Punktspiel gegen Schellenberg ausgetragen, wo die Schellenberger mit 4:3 gewannen. In den Jahren 1947/48 spielte man sehr erfolgreich, sodass 1948 der Aufstieg in die Bezirksklasse ein Grund zum Feiern war. Damit die Mannschaft weiterhin auf solch hohem Niveau spielen konnte, war es notwendig eine Vereinigung der beiden Sportgemeinschaften Marbach und Schellenberg durchzuführen. Am 8. August 1949 wurde die "Vereinigte Spielgemeinschaft Marbach- Schellenberg" durch die Vorstände beider Vereine beschlossen. Dieser Name konnte nur durch das Weiterspielen der ersten Mannschaft in der Bezirksklasse angenommen werden und wurde so auch vom Bezirk akzeptiert. Mit der Vereinigung wurde neben der ersten und zweiten Mannschaft noch eine spiel- und kampfstarke 1b gebildet. Eine im Bezirk durchgeführte Staffelneueinteilung im Jahre 1951 führte dazu, dass die VSG Marbach-Schellenberg in der 1.Kreisklasse mit Krumhermersdorf, Weißbach und Frankenberg spielte. Der Weitsichtigkeit und der guten Organisation durch Walter Seifert, Heinz Beer, Kurt Rümmler, Erich Haase und anderen war es zu verdanken, dass die Mannschaften im Spiel und beim gemütlichen Beisammensein zu einer harmonischen Bindung untereinander sowie mit den Fußballfrauen zusammenwuchsen.
Das grandiose Jahr 1954 (Kreismeister, Pokalsieger und Aufstieg in die Bezirksklasse) war einer der Höhepunkte in der Geschichte des Fußballs in Marbach. Diesem Aufstieg folgte 1957 der Abstieg aus der Bezirksklasse, durch wichtige Spielerabgänge ging es leistungsmäßig bergab. 1963 bis 1966 sollten die schlechtesten Jahre werden. Nur die Harmonie und der Zusammenhalt haben trotz Aufstellschwierigkeiten dafür gesorgt, dass zwei Mannschaften diese Zeit durchstanden. In einem Zeitungsbericht von 1965 stand: "In der Krise beweist sich das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Treue zum Kollektiv, das die Marbacher besaßen"(Berger). Hier waren es besonders Herbert Zenker, Karl Wenzel, Dieter Stöckel, die mit den anderen Spielern und Anhängern nie aufsteckten und in den jeden Dienstag im Gasthof Marbach stattgefunden Versammlungen die beste Lösung suchten, bis dann im Spieljahr 1972/73 der Wiederaufstieg zur Bezirksklasse erreicht wurde. Nach sofortigem Abstieg 1975, dem darauffolgenden Wiederaufstieg 1977 und nach 3-jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse folgte nach dem dramatischen Entscheidungsspiel gegen Drebach am 22. Juni 1980 der Abstieg in die 1. Kreisklasse, ein Tor fehlte zum Klassenerhalt. In den Jahren bis 1993 spielte man dann in der 1.Kreisklasse Flöha, bis 1994 mit dem 5.Tabellenplatz der Aufstieg in die 1.Kreisliga Freiberg geschafft wurde. In der darauffolgenden Saison stieg man jedoch wieder ab und 1996 wieder auf in die 1.Kreisliga. Nach einigen Jahren in der 1. Kreisliga spielt die 1. Männermannschaft der VSG heute in der 1. Kreisklasse des Landkreises Freiberg.
Karl Wenzel (Originaltext zu 75. Jahre Fußball in Marbach, abgeändert durch Jan Walter (2001) und Kerstin Steinke (2006)
Wer hat noch interessante Informationen zur Abteilung Fußball ab 1995 bis 2020?
Die Abteilung Fußball bestritt noch viele erfolgreiche Jahre und Spiele. Der Nachwuchsbereich lag dem Verein immer sehr am Herzen. Am 01.01.2011 gründete sich im Verein eine erfolgreiche Frauen-Fußballmannschaft. Doch es wurde für unsere Männer immer schwieriger genügend Fußballfreunde für einen geregelten Spielbetrieb zu finden. Mit zahlreichen erfolgreichen und auch weniger erfolgreichen Versuchen Spielgemeinschaften zu gründen, musste die Fußballmannschaft mit Ende der Saison 2020/2021 vom aktiven Spielbetrieb abgemeldet werden. Damit endete auch der Frauen-Fußballsport in unserem Verein. Die Abteilung Fußball wurde zum Ende der Saison 2020/2021 aufgelöst.
Spielmannszug
Eigentlich heißt es "Eulen nach Athen tragen", wenn man über unseren Spielmannszug spricht. Wer kennt ihn nicht? Weit über unsere Ortsgrenzen hinaus ist er in aller Munde. Inzwischen erlebte er Auftritte bei allen Sachsentreffen und auch in den alten Bundesländern (Heidelberg - Kirchheim). In den Jahren 1992, 1994 und 1995 erschienen zum Teil recht umfangreiche Berichte über den Marbacher Spielmannszug in der "Freien Presse". Auch im Jahr 1996 brachten wir es auf 10 Auftritte. Höhepunkt war der "Tag der Sachsen" in Torgau. In diesem Artikel sollen nochmals einige wichtige und interessante Daten aus der Geschichte unserer Spielleute aufgefrischt werden. Hervorgegangen ist er aus dem Turnverein. Die Erlebnisse einiger junger Marbacher Turner anlässlich des Leipziger Turnvereins 1922, vor allem das Auftreten von Spielmannszügen, führte zum Wunsch, dieses Spiel mit Pfeifen und Trommeln auch in Marbach einzuführen.
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Erinnern wir uns der ersten Namen: Max Seifert als eigentlicher Gründer, die drei Schmidt-Buben Hans, Kurt und Richard, Franz Lindner, Kurt Neubert, Kurt Gründig und "Lausbub" Walter Seifert (damals 10 Jahre alt) zählten dazu. An der musikalischen Ausbildung beteiligten sich außer einem Musiker aus Chemnitz besonders Martin und Hans Oehme. Bis zum Bau der Turnhalle 1927 musste zum großen Teil in kleinen Gruppen in den Wohnungen geübt werden. Es gab erste Auftritte, darunter auch zum Turnfest in Leipzig. Nun wurde die Turnhalle die Übungsstätte. Die Älteren unter uns sagen noch heute, dass die Turnhallenweihe ein unbeschreibliches Volksfest für Marbach und Umgebung war. Die erfolgreiche und anerkannte Arbeit des Marbacher Spielmannszuges in seinem ersten Jahrzehnt wurde 1933, durch ein Verbot durch die Nazis, jäh unterbrochen. Drei Instrumente blieben erhalten. Drei Jahre nach Zusammenbruch des Faschismus folgte der Neubeginn. Die folgenden Jahre und Jahrzehnte wurden durch die beiden Leiter Kurt Haase und Wilhelm Nestler geprägt. Zu ihnen kamen jederzeit eine Reihe von Übungsleitern wie Kurt Franke, Kurt Richter, Wolfgang Schubert und andere. 1949 folgte der erste öffentliche Auftritt nach dem 2.Weltkrieg. Ihm folgten jährlich etwa 15 Einsätze zu den verschiedensten Anlässen. Auftritte zu den Höhepunkten im Ort und im Kreis, zu Schul- und Heimatfesten, bei den Deutschen Turn- und Sportfesten in Leipzig, der Vergleich mit den anderen Klangkörpern bis hin zur Meisterschaft des Landes-Musik- und Spielverbandes gehörten in Vergangenheit und Gegenwart zu den Höhepunkten. Dabei spielten Hans Schubert und Georg Keller als organisatorische Leiter immer eine wesentliche Rolle. Gern erinnern sich die Spielleute an ihre Einladung zum Heidelberg-Kirchheimer Fest 1992 (25-jähriges Jubiläum des dortigen Hörner- und Spielmannszuges. Stolz ist man natürlich auch auf die Auszeichnungen und Anerkennungen. Dazu gehören der zweite Platz beim "Musikantenwettstreit am Fichtelberg", die Ehrung im Sender Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) mit dem "Dankeschön der Woche" am Tag des Starts von Sigmund Jähn in den Kosmos, ein Auftritt auf der Bühne der Stadthalle Chemnitz und selbstverständlich die Aufzeichnung mit dem Titel "Hervorragendes Volkskunstkollektiv". Das klingt alles so einfach - trotzdem sollte noch einmal gesagt werden: Das war und ist alles harte Arbeit mit unwahrscheinlich viel Optimismus und Einsatzbereitschaft.
Günter Berthold (Auszug aus Originaltext zu 75. Jahre Spielmannszug Marbach, abgeändert durch Jan Walter (2001))
Der Spielmannszug stellte 2012 wegen Nachwuchsmangel seinen Spielbetrieb ein.
Volleyball
Ursprung dieser Sektion waren die „Ersten Siedler“ im Marbacher Neubaugebiet Viebigweg. Im Winter 1994/95 fanden sich 7 Familien vom Viebsch erstmals zusammen und begannen, regelmäßig freitagabends Volleyball zu spielen. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus 6-jährigen bis hin zu aktiven Volleyballern im Ruhestand zusammen.
Schnell fand auch eine Reihe von Jugendlichen aus Marbach, Schellenberg, Grünhainichen, Leubsdorf, Flöha, Freiberg und bis Halsbrücke Spaß daran, so dass zwischenzeitlich bis zu 20 Spieler in der Halle waren. Das Niveau ist eindeutig Volkssport, mit teilweiser Verstärkung aus dem Kreis von aktiven Volleyballern. So sind mehr oder weniger oft auch Gastspieler dabei wie z.B. Markus Popp (Studentenweltmeister, Profi in der Serie A in Italien und deutscher Nationalspieler, Beachvolleyballer), Stefanie Flade (Platz 5 bei den deutschen U-20 Beachvolleyballmeisterschaften), Klaus Popp (mehrfacher Teilnehmer der deutschen Seniorenmeisterschaften). Erfolge feierten wir bei unseren Saisonhöhepunkten am 1. Mai mit einigen Turniersiegen und Podestplätzen.
Mike Flade